Europameisterschaft 2023 in Brügge/ Belgien

Beckum / Lippetal (gl). So ist es ja oft, aus einem kleinen Moment entsteht etwas Großes. Vor ein paar Jahren hatten drei Mitglieder der DLRG Beckum- Lippetal am Beckenrand die Idee, ein Masters-Team aufzubauen. Daran, dass 2023 ein fast 20- köpfiger Tross zur EM fährt, war da noch nicht zu denken.

Doch genau das ist im September passiert: 19 Athleten der Orts- gruppe machten sich mit Bullis und Autos auf den Weg nach Brügge, um sich dort bei den European Lifesaving Championships mit der Konkurrenz aus ganz Europa zu messen.

In die Altersklasse der Masters fallen alle Schwimmer, die schon mehr als 30 Jahre auf dem Buckel haben. Als sich – es muss 2020 oder 2021 gewesen sein – Peter Kube, Maik Vornholz und Thomas Schwaack während einer kurzen Trainingspause in den Kopf gesetzt hatten, ein Team auf die Beine zu stellen, hatten sie nicht damit gerechnet, dass sie damit bei der DLRG Beckum- Lippetal offene Türen einrennen würden. „Tja“, sagt Jürgen Supe, Vorsitzender der Ortsgruppe, „jetzt treffen sich bis zu 25 Mitglieder mindestens zweimal pro Woche und zählen Kacheln.“

Eine beachtliche Entwicklung, die nun bei der EM in Belgien ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht hat. Der jüngste Teilnehmer in Brügge war 31 Jahre jung, der älteste stolze 61 Jahre. „Die meisten Mitglieder der Gruppe kommen auch aus Beckum und Lippetal. Viele Urgesteine der Ortsgruppe sind dabei, aber auch ebenso viele, die beim Training mal reingeschnuppert haben und geblieben sind“, erklärt Supe. Und das regelmäßige Training bei den erfahrenen Rettungssport-Recken zahlt sich aus. Die Bilanz der DLRG Beckum-Lippetal bei der EM: achtmal Gold und je fünfmal Silber und Bronze. Dazu stellte Alexander Bergenthal im Hindernisschwimmen über 200 Meter mit 2,14 Minuten einen neuen Europarekord auf.

Eine starke Ausbeute des noch jungen Teams, das den Fokus bei Wettkämpfen wie jetzt der EM aber nicht nur auf das Sportliche legt. Es geht auch um das Miteinander, das Wiedersehen mit alten Rivalen von früheren Wettkämpfen. „Auf unserer Tribüne sind sich einige um den Hals gefallen“, erinnert sich Jürgen Supe, der ebenfalls in Brügge am Start war, an viele Emotionen abseits des Siegerpodiums.

Weil das Abschneiden der Masters-Truppe aus Beckum und Lippetal bei der EM aber so erfolgreich war, gab es bei der nächtlichen Rückkehr aus Belgien einen standesgemäßen Empfang durch die restlichen Mitglieder der Trainingsgruppe sowie Freunden und Familien – mit Wunderkerzen, Sekt und viel Tam-Tam. „Wie man Europameister halt empfängt“, sagt Vorsitzender Jürgen Supe fast schon lapidar. Doch der Stolz ist klar herauszuhören.